Es kribbelte, schon lange. Als Schweizer Skirennfahrer gehören die Lauberhornrennen zu den Höhepunkten des Jahres, dieser unfassbare Klassiker lässt das Herz höher schlagen. Die legendäre Strecke, die Berner Oberländer Bergwelt ringsum – und ich, einer aus der Region, mit der Chance, vor meinen eigenen Fans mein bestes Skifahren zu zeigen. Ich spürte die gestiegene Erwartungshaltung nach den Resultaten der letzten Rennen bereits zu Beginn der Woche. Natürlich wusste ich, dass am Lauberhorn viel möglich ist. Für mich geht es beim Skifahren immer darum, Spass und Freude zu haben. Und wie ich Spass hatte.
Am Abend vor dem Super-G habe ich kurz vor dem Einschlafen gesehen, dass Beat Feuz auf mich getippt hat. Eine schöne Anerkennung und zusätzliche Motivation.
Ich stehe am Start, unten in der Fanzone „Girmschbiel“ sind bereits am Freitag unzählige Franatiker vor Ort. Ein sehr schönes Gefühl, so viele Bekannte und Freunde am Streckenrand zu begrüssen. Ich schätze diese Unterstützung aus der Heimat.
Und da ist er, mein erster Weltcupsieg. Am Lauberhorn. Es hätte keinen besseren Ort für diesen Moment geben können. An der Siegerehrung am Abend sehe ich die vielen Franatiker-Fahnen, unzählige bekannte Gesichter, meine Familie und besten Freunde sind vor Ort. Ich bin unglaublich dankbar und glücklich, diesen Moment mit allen teilen zu dürfen. Diesen Moment werde ich für immer in meinem Herzen tragen.
Diese Emotionen haben mir zusätzliche Energie für die Abfahrt am Samstag gegeben. Zum dritten Mal in Folge konnte ich einen tollen zweiten Platz in einer Abfahrt erreichen. Diese Konstanz freut mich sehr. Am Abend war dann Zeit, um dieses sensationelle Wochenende gebührend zu feiern. Was für eine Party – dieser Abend geht mir noch immer unter die Haut.
Noch sind für mich diese Erfolge nicht greifbar. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis ich vollständig realisiere, was hier gerade passiert ist. Vielen Dank an alle für dieses grandiose Wochenende. Ihr seid grossartig!
Und wisst ihr was, Kitzbühel steht an…
Bildquelle Titel: Keystone-SDA / Jean-Christophe Bott
Bildquelle unten: Swiss-Ski / Stephan Bögli und Severin Nowacki


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